SC Reckenfeld 1928 e.V.

SCR-Kegler wollen den Zusatzpunkt verteidigen

Die Qualifikation für die Playoffs sollte den Zweitliga-Keglern des SC Reckenfeld nach dem jüngsten Punktgewinn in Wattenscheid nicht mehr zu nehmen sein. Nun geht es darum, sich eine möglichst gute Ausgangsposition zu verschaffen – und da sind die direkten Duelle gegen die mutmaßlichen Konkurrenten in der Meisterrunde natürlich besonders wichtig. Am Samstag (14 Uhr) kommt es zu einem solchen Vergleich: Der SCR empfängt als Tabellendritter den derzeitigen Vierten, CfK GW Rösrath.
Mit dem Kaderspieler Dominik Schmitz sowie den Habeth-Brüdern Sven und Thomas haben die Rösrather drei echte Zweitliga-Hochkaräter im Aufgebot. Dieses Trio trug in der vergangenen Saison entscheidend dazu bei, dass das Team aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis in Reckenfeld einen Punkt entführte – es blieb der einzige Heimpunktverlust für den SCR in der gesamten Spielzeit.
Dieses Mal würden die Reckenfelder den Gast gern ohne Punkt auf die Heimreise schicken. Doch das wird nicht einfach. „Da muss schon eine ordentliche Mannschaftsleistung her“, sagt Reckenfelds Teamsprecher Andre Ahlers. Weil Michael Schlüter und Jonas Müller leicht angeschlagen sind, stehen Udo Reinker und Andre Penz als Ersatz bereit.

Die Playoffs fest im Blick

Die verdienten Schulterklopfer konnte er sich gar nicht persönlich abholen: Udo Reinker war am Sonntag ganz zweifellos der “Mann des Tages” bei den Zweitliga-Keglern des SC Reckenfeld. Als Ersatzmann war der 46-Jährige im Auswärtsspiel beim Aufsteiger SKG Wattenscheid ins Team gerutscht, um dann mit starken 797 Holz entscheidend dazu beizutragen, dass die Reckenfelder einen Punkt mitnahmen – 1:2 (31:47/ 4664:4881) hieß es am Ende aus Sicht der Gäste. Das Ticket für die Playoffs zur 1. Bundesliga dürfte dem SCR damit wohl nicht mehr zu nehmen sein.
Mit seiner Zahl schlug Reinker nicht nur vier seiner Mitspieler, sondern vor allem auch die drei Wattenscheider Karsten Detert (792 Holz), Michael Voß (782) und Gero Ziegelmann (767). Ebenfalls drei Wertungen sammelte Andre Ahlers mit exakt 800 Holz. Besser waren nur die Wattenscheider Frank Ocwirk (816), Carsten de Boer (836) und Dennis Schmidt, der am Sonntag mit 888 Holz in einer anderen Liga kegelte. Reckenfelds “Youngsters” Jonas Müller (758) und Nick von Voss (739) taten sich hingegen schwer mit den anspruchsvollen Kunststoffbahnen, die vor allem viel Präzision erforderten. Am Ende hatte der SCR allerdings auch das nötige Spielglück auf seiner Seite, weil Stefan Lampe (787) und Dieter Stumpe (783) knapp an Wattenscheids Voß vorbei zogen: Punktlandung zum Punktgewinn.
Als die Entscheidung gefallen war, war der Matchwinner längst weg zum Spitzenspiel “seiner” 2. Mannschaft bei SW Werl. Und dort setzte Reinker noch einen drauf: Mit überragenden 855 Holz bestätigte er seine Gala-Form. Den erhofften Auswärtssieg verpassten die Reckenfelder beim 1:2 (37:41/ 4714:4745) aber dennoch knapp – trotz einer ansonsten geschlossen guten Mannschaftsleistung. Jens Hagemann (785), Marc Kockmann (779), Michael Schlüter (772), Marcel Reisch (769) und Andre Penz (754) spielten allesamt ordentliche Zahlen. Im Titelrennen in der Westfalenliga deutet nun alles auf ein “Foto-Finish” zwischen der SCR-Reserve und dem ESV Minden hin. Sonntag in einer Woche treffen beide Teams im direkten Duell aufeinander.

Udo Reinker steht parat, sollte Jonas Müller weiterhin ausfallen
Udo Reinker hatte großen Anteil an den Punktgewinnen der ersten und zweiten Mannschaft

Die SCR-Dritte bleibt nach einer 0:3 (31:47/ 4453:4621)-Heimniederlage gegen die SKG Wattenscheid 2 am Tabellenende der anderen Westfalenliga-Staffel. Rainer Terwort (789), Maria Schmedt (764) und Frank Stallmeier (755) waren die besten bei den ersatzgeschwächten Reckenfeldern. Einen überraschenden 3:0 (22:14/ 3052:2909)-Erfolg feierte indes die 4. SCR-Mannschaft gegen den favorisierten TV Borghorst. Im Windschatten des überragenden Rainer Terwort (820) wussten auch Fabian Howe (767), Helmut Kenning (743) und Ralf Rehkopf (722) zu überzeugen. Die 5. Mannschaft kassierte mit 0:3 (15:21/ 2834:2894) gegen GW Nottuln einen herben Dämpfer im Bezirksliga-Titelrennen. Die starken Zahlen von Markus Rolf (750) und Hendrik Nytz (739) reichten am Ende nicht zum Sieg.

Zweimal drei Punkte zum Jahresende

Da gibt es wenig auszusetzen: Dank einer guten Mannschaftsleistung schlossen die Zweitliga-Kegler des SC Reckenfeld das Jahr mit einem wichtigen 3:0 (49:29/ 5079:4728)-Erfolg gegen den SKC Langenfeld/Paffrath ab. Vier Top-Ergebnisse reichten, um einen direkten Konkurrenten im Kampf um die Playoff-Plätze auf Distanz zu halten.
Die Gäste hatten mit Benjamin Schmitz und Kai Thomas ihre zwei stärksten Spieler in den Startblock gestellt, um Druck auf den SCR aufzubauen. Diese Rechnung ging zum Teil auf: Kai Thomas spielte starke 848 Holz und verpasste die erste Wertung für sein Team nur, weil Andre Ahlers mit einem phänomenalen Schlussspurt noch auf 854 Holz kam. Noch besser war Jonas Müller, der keinerlei Schwächen zeigte und 877 Holz erzielte. Schmitz brachte solide 805 Holz ins Ziel.
Im zweiten Block wurde es holzmäßig dann deutlich: Nick von Voss spielte in seinem fünften Heimspiel zum fünften Mal über 870 und zog am Ende mit Müllers 877 gleich. Michael Schlüter ließ nach starker erster Hälfte etwas nach und blieb mit 801 Holz knapp unter Schmitz‘ 805 aus dem 1. Block – die erste Wertung für Langenfeld, denn die Ersatzleute Jürgen Brinckmann (693) und Carsten Rabe (753) rissen bei den Gästen keine Bäume aus.
Die wichtigste Erkenntnis aus Reckenfelder Sicht an diesem Tag war wohl, dass Stefan Lampe zu Hause endlich mal wieder richtig durchstartete: Mit starken 867 Holz beendete er eine längere Durststrecke am Wittlerdamm. Andre Penz, der für den erkrankten Dieter Stumpe zum Einsatz kam, erzielte ordentliche 803 Holz, womit er knapp hinter Schmitz sowie Langenfelds Schlussspielern Marko Rittmann (812) und Patrick Springer (817) blieb.
„Die Playoffs rücken näher“, stellte ein zufriedener Andre Ahlers fest. Fünf Spiele sind es noch bis dahin. Hinter der „Über-Mannschaft“ Kamp-Lintfort kämpfen mit Waldbrunn-Hadamar, Langenfeld/Paffrath, Rösrath und Reckenfeld noch vier Teams um die drei offenen Plätze für die Aufstiegsrunde zur 1. Liga.

In meisterlicher Verfassung präsentierte sich die SCR-Reserve im Nachholspiel gegen die SpG. Herne 2. Mit einem überzeugenden 3:0 (57:21/ 4955:4487) untermauerten die Reckenfelder ihre Titelambitionen. Jonas Müller erwies sich als die erhoffte Verstärkung aus der Ersten: Mit 889 Holz verpasste er die 900 nur knapp. Marcel Reisch überzeugte bei seinem ersten Einsatz in der Zweiten mit 801 Holz. Und auch in der Folge ließ der SCR nicht nach: Andre Penz (854), Udo Reinker (824), Björn van Raalte (796) und Marc Kockmann (791) lieferten allesamt überzeugende Leistungen ab. Bei den Gästen, die netterweise einer Spielverlegung zugestimmt hatten, nachdem beim SCR ein halbes Dutzend Spieler coronabedingt ausgefallen war, wussten Raffael Stemper (772), Andreas Waldhof (771) und Björn Kuhn (768) zu überzeugen.

Nix zu holen in Kassel

Da gab es nichts zu holen: Nach zuletzt fünf Punkten aus drei Auswärtsspielen gingen die Zweitliga-Kegler des SC Reckenfeld dieses Mal leer aus. Bei der KSG Kassel verloren die ersatzgeschwächten Reckenfelder am Samstag glatt mit 0:3 (22:56/ 4601:5022). An der personellen Schwächung nach den Ausfällen von Michael Reisch, Dieter Stumpe, Michael Schlüter und Björn van Raalte lag es allerdings nicht, dass der SCR nicht den Hauch einer Chance hatte: “Egal mit welcher Truppe wir angetreten wären, wir hätten nichts ausrichten können”, räumte Teamsprecher Andre Ahlers unumwunden ein. Zu stark präsentierten sich die Kasseler, die auf ihrer Anlage neuen Mannschaftsrekord spielten und obendrein durch Sebastian Klöpfel einen neuen Bahnrekord mit 896 Holz aufstellten. Dagegen blieben auf Reckenfelder Seite gerade die etablierten Kräfte eher blass: Stefan Lampe (753) und besonders Ahlers (727) fanden überhaupt nicht die richtigen Wege und reihten sich am Ende des Feldes ein. “Das war einfach absolut nicht unser Spiel”, sagte Ahlers.
Über ein starkes Bundesliga-Debüt durfte sich hingegen Udo Reinker freuen: Mit 792 Holz erzielte er die zweitbeste Zahl auf Seiten der Gäste. Nur Jonas Müller (799) war noch eine Spur besser, womit er Kassels Schwächsten, Mark Neumayer (798), knapp hinter sich ließ und damit die “Höchststrafe” verhinderte. Nick von Voss (766) und Reckenfelds zweiter Ersatzmann, Jens Hagemann (764) spielten immerhin solide. An die Leistungen der Gastgeber, die ansonsten allesamt die 800 klar übertrafen, reichten sie damit aber bei Weitem nicht heran.

Ein ausgesprochen erfolgreiches Wochenende feierten die beiden Bezirksliga-Mannschaften des SCR: Beide gewannen ihre Heimspiele glatt. Die 5. Mannschaft behauptete mit dem 3:0 (22:14/ 2801:2561) gegen GW Nottuln 2 die Tabellenführung. Markus Rolf (748 Holz) und Hendrik Nytz (731) stachen dabei heraus. Nytz bestätigte seine gute Form mit 727 Holz im anschließenden Spiel der Sechsten gegen den ESV Münster 4, das der SCR 3:0 (26:10/ 2738:2385) gewann. Weniger gut lief es für Reckenfelds 4. Mannschaft, die bei BW Ottmarsbocholt mit 0:3 (10:26/ 2745:3105) unter die Räder kam.

Drei sichere Punkte gegen Sontra

Eine klare Angelegenheit war am Samstag die Zweitliga-Partie zwischen den Keglern des SC Reckenfeld und Blau-Weiß Sontra. Der Gast aus Nordhessen konnte dieses Mal nicht seine starke Leistung aus der Vorsaison wiederholen und kam daher für den Zusatzpunkt nicht infrage: Die Reckenfelder gewannen am Ende deutlich mit 3:0 (56:22/ 5038:4623) und festigten damit ihren Platz im oberen Tabellendrittel.
Die Basis für den wichtigen Heimerfolg legte wieder einmal der bärenstarke Startblock mit Andre Ahlers (888 Holz) und Jonas Müller (847). Sontras bis dato punktbeste Spieler, Michael Mutter (774) und Andreas Schad (785), wussten dem wenig entgegen zu setzen. Spätestens im zweiten Block wuchs dann die Gewissheit, dass die Reckenfelder ihre für den Abend angesetzte Weihnachtsfeier mit drei Punkten würden feiern dürfen: Nick von Voss spielte mit 878 Holz in seinem vierten Bundesliga-Heimspiel zum vierten Mal über 870 – eine eindrucksvolle Bilanz. Michael Schlüter steuerte ebenfalls gute 831 Holz bei, womit die Reckenfelder den Vorsprung gegen Marcus Kachel (738) und Philipp Krug (780) deutlich ausbauten.
Immerhin im Schlussblock konnten die Gäste mithalten – allerdings auch nur, weil Dieter Stumpe mit 363 eine ganz schwache erste Hälfte hinlegte und auch Stefan Lampe außergewöhnlich viele kleine Fehler einstreute. Stumpe rettete sich mit einem tollen Schlussspurt (216 und 224) noch auf 803 Holz, womit er Florian Böhm (792) und Daniel Hofmann (754) hinter sich ließ. Lampe gestattete mit 791 Holz Sontra immerhin eine Wertung, was aber nicht mehr ins Gewicht fiel. Als aktueller Tabellenvierter hatten die Reckenfelder anschließend allen Grund zu feiern. Die Gäste feierten auch ohne Punkte mit: Sie nahmen die Einladung zur Weihnachtsfeier der SCR-Kegler an und machten sich erst kurz vor Mitternacht auf die 300 Kilometer weite Heimreise bis kurz vor die Thüringische Grenze.