SC Reckenfeld 1928 e.V.

SCR 1 erwartet Sontra

Der Auswärtssieg im Nachholspiel in Helmstedt hat für die Zweitliga-Kegler des SC Reckenfeld vieles verändert: Aus einer nun deutlich verbesserten Ausgangsposition gehen die Reckenfelder in die weiteren Rückrundenspiele. Am Samstag (14 Uhr) gilt es gegen Blau-Weiß Sontra, die guten Karten im Rennen um die Playoff-Plätze nicht gleich wieder aus der Hand zu geben. Die Nordhessen konnten in dieser Saison noch nicht ganz an die eindrucksvollen Leistungen der Vorsaison anknüpfen. Auswärts holten die Kupferstädter bislang nur einen Punkt in Mülheim. Besonders auf Holzbahnen tut sich Sontra meist schwer. Trotzdem warnt SCR-Teamsprecher André Ahlers davor, die Partie auf die leichte Schulter zu nehmen. Er erinnert an die Vorsaison, als Sontra mit 30 Zählern in der Unterwertung den Zusatzpunkt in Reckenfeld denkbar knapp verpasste. Der SCR kann voraussichtlich in Bestbesetzung spielen, also mit Müller, Ahlers, von Voss, Schlüter, Stumpe, Lampe.

Zweite bis sechste Mannschaft lassen Federn

Die 2. Mannschaft büßte beim 2:1 (45:33/ 4729:4504) gegen Preußen Lünen einen wichtigen Punkt im Meisterschaftsrennen ein. Entscheidend war, dass Ingo Bäumer komplett von der Rolle war, und auch die Einwechslung von Jens Hagemann nicht mehr die erhoffte Wende brachte. Zusammen kamen sie auf ganz schwache 699 Holz. Da half es auch nichts, dass für den SCR Jonas Müller (841), Udo Reinker (829), Björn van Raalte (806) und Andre Penz (799) vier starke Zahlen warfen. Noch stärker war allerdings Lünens Peter Erfmeier mit 845 Holz.
Chancenlos war die SCR-Dritte beim Westfalenliga-Tabellenführer Spg. Herne. Bei der 0:3 (21:57/ 4474:4910)-Niederlage warfen Marcus Klaus (769), Frank Attermeier (759) und Maria Schmedt (757) die besten Reckenfelder Zahlen.
Die 4. Mannschaft kassierte mit 0:3 (14:22/ 2921:2980) gegen den ESV Münster 2 bereits die zweite Heimniederlage in dieser Saison. Rainer Terwort überzeugte mit starken 784 Holz. Die Fünfte bezwang den ESV Münster 3 mit 2:1 (20:16/ 2882:2718), wobei Fabian Howe mit 800 Holz herausragte. Die 6. Mannschaft verlor bei Eintracht Coesfeld knapp mit elf Holz, holte aber den Zusatzpunkt.

SCR-Kegler bringen 3 Punkte aus Helmstedt mit

Das war so nicht zu erwarten: Mit einem überraschenden 3:0 (40:38/ 4458:4447)-Erfolg im Nachholspiel beim KSV Helmstedt haben die Zweitliga-Kegler des SC Reckenfeld plötzlich wieder beste Aussichten, sich für die Playoffs zu qualifizieren. Für den SCR war es der allererste Bundesliga-Auswärtssieg überhaupt. Und die wohl entscheidenden Hölzer steuerte ein Ur-Reckenfelder bei, der eigentlich gar nicht spielen sollte. Ausgerechnet Ersatzmann Björn van Raalte, der kurzfristig für den verhinderten Jonas Müller einspringen musste, demonstrierte eindrucksvoll, wie man die schwierigen Helmstedter Bahnen treffen kann: Mit beeindruckender Konstanz kam van Raalte auf starke 782 Holz, womit er sich dem Gastgeber Michael Heim (783) nur knapp geschlagen geben musste. Für den angepeilten Zusatzpunkt war das aber bereits eine wertvolle Marke – so viel stand jetzt schon fest. Nick von Voss kam auf solide 742 Holz, während Helmstedts Christoph Keeling gar keinen Zugriff fand und drei Gassen vor Schluss ausgewechselt wurde. Timo Polk konnte mit einer guten Schlussbahn den Rückstand zwar ein wenig verkürzen. In der Summe standen aber schwache 718 Holz zu Buche. Nun wurde es dramatisch: Sowohl Siegfried Kruschke (735) und Pasquale Eberlein (761) auf Seiten der Gastgeber, als auch Reckenfelds Michael Schlüter (750) hatten streckenweise mächtig mit den Tücken des Geläufs zu kämpfen. Noch schwerer tat sich André Ahlers, der wohl lange zurückdenken muss, wann er das letzte Mal so wenig geworfen hat: Mit 725 Holz schob er sich aber immerhin knapp an den 718 von Keeling und Polk vorbei. Der SCR-Vorsprung war damit allerdings auf zwei Holz zusammengeschmolzen. Der Schlussblock bot dann zwei extrem unterschiedliche Duelle: Stefan Lampe (778) kämpfte auf ordentlichem Niveau gegen Stefan Seibt (770). Dieter Stumpe jedoch wurde mit keiner Gasse so richtig warm und leistete sich obendrein noch ein paar Bauernfehler, so dass die Gastgeber zwischenzeitlich vorbei zogen. Dann aber verletzte sich Helmstedts Benjamin Keipert, der zuvor Höhen und Tiefen gezeigt hatte, am Knie und musste unter Schmerzen zu Ende spielen, weil sein Team ja schon im ersten Block gewechselt hatte. Mit 681 und 680 Holz gab es am Ende für beide indiskutable Zahlen zu notieren. Doch das störte beim SCR natürlich niemanden mehr. Denn dieser Auswärtssieg katapultierte das Team in eine komfortable Position im Rennen um einen der ersten vier Tabellenplätze.
Vom Ersatzmann zum Matchwinner: Björn van Raalte legte in Helmstedt den Grundstein zum Auswärtssieg

Kann der SCR im Nachholspiel punkten?

Aller guten Dinge sind drei: Zuletzt haben die Zweitliga-Kegler des SC Reckenfeld in Waldbrunn-Hadamar und Mülheim jeweils einen Auswärtspunkt geholt. Im Nachholspiel am Samstag (13 Uhr) beim KSV Helmstedt wollen die Reckenfelder den dritten Zähler nachlegen.
Die Partie war am 7. Spieltag kurzfristig abgesagt worden, weil mehrere Helmstedter mit Corona infiziert waren. Seitdem hat sich in der Tabelle einiges getan: Als der SCR vor vier Wochen ursprünglich nach Helmstedt reisen sollte, waren beide Teams daheim noch ungeschlagen. Inzwischen sind sie das nicht mehr: Wie jüngst in Reckenfeld schlug die “Über-Mannschaft” SK Kamp-Lintfort vor zwei Wochen auch in Helmstedt gnadenlos zu und nahm alle drei Punkte mit. Die Situation im Abstiegskampf hat sich für den Aufsteiger damit weiter verschärft. Um den Anschluss zu halten, müssten die Niedersachsen schon 3:0 gegen Reckenfeld gewinnen.
Der SCR indes wird sich auf die anspruchsvollen Bahnen einstellen müssen. Manch ein gestandener Bundesliga-Spieler quälte sich dort in dieser Saison nur mühsam über die 700-Holz-Marke. Nur vier Auswärtsspieler – darunter zwei Kamp-Lintforter – haben in Helmstedt bislang die 800er-Marke geknackt. Dieser Herausforderung wollen sich die Reckenfelder in folgender Besetzung stellen: Ahlers, Müller, von Voss, Schlüter, Stumpe, Lampe.

Die Gunst der Stunde genutzt

Sie waren am richtigen Tag am richtigen Ort und nutzten die Gunst der Stunde: Mit einem unerwarteten Punktgewinn kehrten die Zweitliga-Kegler des SC Reckenfeld von ihrem Auswärtsspiel beim SK Mülheim heim. Beim 1:2 (34:44/ 4746:4905) spielte den Reckenfeldern der Ausfall von zwei Mülheimer Stammspielern in die Karten – auch wenn die Gastgeber den SCR über diesen Vorteil lange Zeit im Unklaren ließen.

Die Partie begann so, wie man es beim SCR erwartet hatte: Für Mülheim legten Andreas Happe und Michael Kolba mit 868 und 857 Holz zwei starke Zahlen vor – Ergebnisse, die für André Ahlers (774) und Jonas Müller (786), der sich nach Rückenproblemen rechtzeitig wieder fit gemeldet hatte, auf dem anspruchsvollen Kunststoff-Geläuf in weiter Ferne lagen. Auch im Mittelblock deutete nur wenig auf einen Punktgewinn für die Gäste hin: Michael Kuenkamp sicherte sich mit 879 Holz den Tagessieg, während Heiko Störig (785) zumindest ein Holz unter Müllers Zahl blieb – es war zu diesem Zeitpunkt die einzige Wertung für den SCR, weil Nick von Voss (780) und Björn van Raalte (765) sich ebenfalls äußerst schwer taten.

Wie wichtig ihre Zahlen noch werden sollten, ahnten wohl nur die Mülheimer. Denn zur Überraschung der Reckenfelder ging im Schlussblock anstelle des im Spielbericht angekündigten Joachim Pohl Ersatzmann Hans-Peter Strack auf die Bahnen – und der blieb schließlich mit 740 Holz unter allen Reckenfelder Zahlen. „Sie wollten uns wohl im Vorfeld wohl nicht unnötig stark machen“, erklärte SCR-Teamsprecher Ahlers den Bluff, der Mülheim am Ende nichts nutzte: Das lag zum einen daran, dass auch Stefan Schröter (776) Mühe hatte. Zum anderen aber auch an den gut aufgelegten Dieter Stumpe (831) und Stefan Lampe (810), die mit ihren starken Zahlen den ebenso wichtigen wie unverhofften Punktgewinn eintüteten.

Mit einem weiteren Auswärtspunkt im Nachholspiel in Helmstedt am kommenden Wochenende können die Reckenfelder endgültig zurück in die Spur Richtung Playoffs finden.