Das wird ein echter Brocken: Die Zweitliga-Kegler des SC Reckenfeld stehen vor dem wohl schwersten Heimspiel der Saison – und ausgerechnet jetzt gibt es personell gleich mehrere Fragezeichen im Team.
Gegner am Samstag (14 Uhr) ist der Erstliga-Absteiger SK Kamp-Lintfort, der auf dem besten Weg ist, die sofortige Rückkehr ins Oberhaus zu schaffen. Ihre ersten beiden Auswärtsspiele in dieser Saison in Mülheim und Wattenscheid haben die Niederrheiner gewonnen. Nun geht es zum SCR, der um den Einsatz von Jonas Müller (Rückenprobleme) und Stefan Lampe (Knie) bangt. Michael Reisch fällt ohnehin bis auf Weiteres verletzt aus. “Ohne sie wird’s verdammt schwer”, sagt Reckenfelds Teamsprecher André Ahlers.
Selbst in Bestbesetzung wird der SCR schon eine Top-Leistung liefern müssen, um den Zusatzpunkt am Wittlerdamm zu halten – etwa so wie vor zwei Wochen gegen Wattenscheid. Doch der Druck ist dieses Mal ungleich größer. Denn die Kamp-Lintforter Mannschaft besteht durch die Bank aus gestandenen Erstliga-Spielern, allen voran der Deutsche Einzelmeister von 2016, Mike Mertsch, und der frühere niederländische Nationalspieler Henk Lardenoije. Sollten die Reckenfelder diesen Härtetest bestehen, wäre das ein großer Schritt in Richtung Playoffs.
Simon van Raalte
SKG Wattenscheid erstmalig zu Gast in Reckenfeld
Sie waren die Übermannschaft der NRW-Liga – der dritthöchsten Spielklasse im Kegelsport. Doch nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga weht der SKG Wattenscheid der Wind ordentlich ins Gesicht. Am Samstag (14 Uhr) sind die Wattenscheider beim SC Reckenfeld zu Gast am Wittlerdamm.
Mit neun Punkten Vorsprung sicherte sich die SKG in der vergangenen Saison überlegen Meisterschaft und Aufstieg, kassierte in 20 Spielen ganze vier Niederlagen. In Liga zwei aber läuft man spätestens seit der jüngsten Heimniederlage gegen Kamp-Lintfort der Musik ein wenig hinterher.
Eine leichte Aufgabe also für den heimstarken SCR? Teamsprecher André Ahlers widerspricht: “Wir müssen das Spiel sehr ernst nehmen. Wattenscheid hat einige erfahrene Bundesliga-Spieler dabei”, sagt er und zählt Karsten Detert, Carsten de Boer und Dennis Schmidt auf. “Die sind alle in der Lage, bei uns eine hohe Zahl zu werfen.”
Hohe Zahlen haben sich aber auch die Reckenfelder vorgenommen, die erstmals in dieser Saison in Bestbesetzung antreten können. Michael Schlüter wird daher draußen bleiben. Es spielen Ahlers, Jonas Müller, Nick von Voss, Michael Reisch, Stefan Lampe, Dieter Stumpe.
Weitere SCR-Spiele am Wochenende:
GW Nottuln 2 – SC Reckenfeld 3 (Pokal) So., 14 Uhr
Lippstädter TV – SC Reckenfeld 4 So, 11 Uhr
Nur in Borghorst gab es nichts zu holen
Eine klare Angelegenheit war das Regionsliga-Spiel der SCR-Zweiten gegen SW Werl, das die Reckenfelder glatt mit 3:0 (52:26/ 4767:3862) für sich entschieden. Jonas Müller, der nach seiner Verletzungspause die Partie nutzte, um weitere Spielpraxis zu sammeln, sorgte im ersten Block mit 830 Holz für die Top-Zahl des Tages. An seiner Seite kam Andre Penz auf ebenfalls starke 795 Holz. Jens Hagemann (762) und Björn van Raalte (759) spielten solide, wurden aber von den Werlern André Schuhmann (765) und Sven Salewski (797) überspielt. Das aber spielte keine Rolle, weil sich Dieter Stumpe (813) und Marc Kockmann (808) in der Wertung nur knapp hinter Müller einsortierten.
Einen ebenso wichtigen wie unerwarteten Punkt fuhr die SCR-Dritte mit 1:2 (31:47/ 4090:4581) beim SKC Wattenscheid 2 ein. Ingo Bäumer (770) und Frank Reinker (752) sammelten hier entscheidende Wertungen für ihr Team.
In der Oberliga bezog Reckenfelds 4. Mannschaft mit 0:3 (11:25/ 2489:2850) eine deftige Niederlage beim TV Borghorst. Die SCR-Fünfte erkämpfte bei GW Nottuln mit 1:2 (15:21/ 2560:2667) einen Punkt.