SC Reckenfeld 1928 e.V.

Holpriger Start in der NRW-Liga

In ihrem ersten NRW-Liga-Spiel haben die Kegler des SC Reckenfeld 2 beim 2:1 (43:35/ 4707:4551) gegen BFG Wesel unnötig einen Punkt abgegeben. Für den Aufsteiger erzielte Andre Penz mit 856 Holz die herausragende Top-Zahl. Dahinter aber klaffte eine Lücke, was die Gästespieler Niklas Sondermann (814) und Ralf Overkämping (813) für entscheidende Wertungen nutzten. Sie übertrafen damit Michael Reisch (797), Rainer Terwort (790), Ingo Bäumer (773), Björn van Raalte (751) und Udo Reinker (740).

Die SCR-Dritte verlor bei der SG Ostwestfalen 2 – einer Fusion der Vereine TSG Rheda und KV Gütersloh-Rheda – glatt mit 0:3 (14:22/ 2984:3187). Dank des Einsatzes von Robin Graes, der mit 857 Holz herausragte, hätte der Zusatzpunkt zwar durchaus drin gesessen. Doch den übrigen Reckenfelder gelang es nicht, die letzte noch fehlende Wertung zu holen.

Keine Überraschungen gab es in den beiden vereinsinternen Bezirksliga-Derbys: Die 4. Mannschaft lieferte sich beim 3:0 (26:10/ 3063:2713) gegen die SCR-Siebte einen bemerkenswerten Schlagabtausch mit etlichen tollen Ergebnissen. Fabian Howe (805), Frank Stallmeier (763), Helmut Kenning (761) und Josef Flothkötter (734) überzeugten in der Vierten. In der 7. Mannschaft knackte Thorben Zilske mit 710 Holz erstmals in einem Wettkampf die 700er-Marke. Joshua Verlemann (697) und Pascal Zilske (691) blieben knapp darunter.

Die 5. Mannschaft behauptete sich mit 3:0 (24:12/ 2909:2622) gegen die SCR-Sechste. Hendrik Nytz und Markus Rolf kamen für die Fünfte jeweils auf 757 Holz. In der Sechsten war Tobi Dömer mit 718 Holz bester Mann.

Auswärtssieg zum Saisonstart

„Seniorentag“ beim SC Reckenfeld: Die Zweitliga-Kegler des Vereins sind mit einem Auswärtssieg optimal in die neue Saison gestartet – und entscheidenden Anteil daran hatten dieses Mal die Ü50-Spieler. Beim Aufsteiger VOK Osnabrück setzten sich die Reckenfelder am Ende souverän mit 3:0 (43:35/ 4912:4840) durch.
Die Niedersachsen hatten mit Christoph Hösel und Junioren-Weltmeister Arne Schierbaum ihre stärksten Heimspieler in den Startblock gestellt, um Druck auf die Reckenfelder aufzubauen. Mit Ergebnissen von 838 und 852 Holz gelang dies zwar, doch die Gäste hielten diesem Druck stand: SCR-Topspieler Andre Ahlers tat sich zwar lange Zeit schwer, kämpfte sich dann aber mit einer starken Schlussbahn (231) noch auf solide 814 Holz. Bei Michael Reisch lief es genau andersrum: Nach drei Bahnen war er noch auf Bahnrekord-Kurs, nur auf der Schlussbahn fand er nicht die richtigen Wege. Trotzdem: Mit 870 Holz setzte er eine Marke, die an diesem Tag niemand mehr erreichen sollte – Senioren-Matchwinner Nummer eins.
Das siegreiche Team (von hinten links nach vorne rechts): Robin Graes, Stefan Lampe, Dieter Stumpe, Michael Reisch, Andre Ahlers, Jonas Müller und Nick von Voss.
Das siegreiche Team (von hinten links nach vorne rechts): Robin Graes, Stefan Lampe, Dieter Stumpe, Michael Reisch, Andre Ahlers, Jonas Müller und Nick von Voss.
Der SCR lag nun mit sechs Holz hinten, und es sollte weiter spannend bleiben. Nick von Voss (797) und Jonas Müller (796) spielten ohne große Ausreißer und hielten damit immerhin Osnabrücks Malte Schierbaum (784) in Schach. Alexander Patterson leistete sich weniger Fehler und kam auf 821 Holz. Mit 18 Holz Vorsprung ging der Aufsteiger somit in den Schlussblock.
Hier feierte Robin Graes mit 804 Holz ein solides Comeback im SCR-Trikot. Für klare Verhältnisse aber sorgte Routinier Stefan Lampe, der als einziger Reckenfelder alle vier Bahnen über 200 spielte: Mit 831 Holz war er Reckenfelds Senioren-Matchwinner Nummer zwei. Denn bei den Gastgebern konnten Josef Rumpke (786) und Peter Rolf (759) am Ende nicht mehr mithalten.
„Heute haben uns mal die,alten Hasen‘ gezeigt, wie es geht“, sagte SCR-Teamsprecher Andre Ahlers. Es sei aber auch wichtig gewesen, keiner nach unten abgefallen sei. „Das gibt uns für die anstehenden Heimspiele Selbstvertrauen.“

Ein „alter“ Bekannter kehrt zurück

Nur eine einzige Saison hat er das Trikot des SC Reckenfeld getragen, doch dieses eine Jahr reichte, um sich nachhaltig in die Herzen der Reckenfelder Keglerfamilie zu spielen. Als talentierter Nachwuchskegler mit anfangs gerade 16 Jahren hatte Robin Graes in der Spielzeit 2016/2017 großen Anteil am Gewinn der Meisterschaft in der Westfalen-Nord-Liga. In den folgenden Playoffs scheiterte der SCR knapp am Aufstieg in die NRW-Liga – und Robin Graes zog es zur damals klassenhöheren KV Gütersloh-Rheda. Nun kehrt er als gestandener Bundesliga-Spieler zurück nach Reckenfeld.

Robin Graes kehrt zum SCR zurück
Robin Graes kehrt zum SCR zurück

„Ich wollte eigentlich sportlich etwas kürzer treten“, sagt Graes, der in Darup wohnt. Fünf Jahre spielte er zuletzt für die TG Herford in der 1. Bundesliga. Fünf Weltmeister-Titel im Junioren-Bereich hat er inzwischen gesammelt. Die 2. Bundesliga ist auf dem Papier also tatsächlich ein kleiner Schritt zurück. Doch Robin Graes ist nicht der Typ, der sich auf seinem Talent und den sportlichen Erfolgen der Vergangenheit ausruht. „Wenn ich auf die Bahn gehe, will ich immer Leistung bringen“, sagt er. Lange Zeit zierte er sich, wenn Andre Ahlers ihn nach Reckenfeld zu lotsen versuchte. Irgendwann sagte er dann doch ja. Denn die Verbindung zwischen Graes und dem SCR ist seit der Saison 16/17 nie abgerissen. Im Gegenteil: Als die neue SCR-Sportanlage am Wittlerdamm entstand und der Verein in Eigenleistung die Kegelbahnen in Hiltrup ab- und in Reckenfeld wieder aufbaute, packte Graes regelmäßig mit an. Teilweise half er samstags morgens ein paar Stunden mit, um anschließend zum Bundesliga-Spiel nach Herford zu fahren. „Das ist für mich natürlich auch ein Argument, jetzt auf den Bahnen zu spielen, die ich selbst mit aufgebaut habe“, sagt er. Die kürzere Anfahrt von Darup nach Reckenfeld statt nach Herford ist ein weiterer Punkt.

Für den SCR ist Robin Graes sicher nicht nur wegen der emotionalen Bindung ein enormer Zugewinn. „Er wird uns sportlich auf jeden Fall weiterhelfen“, sagt Teamsprecher Andre Ahlers, dessen hartnäckiges Werben schlussendlich von Erfolg gekrönt war. Beim Zweitliga-Auftakt am Samstag (12 Uhr) in Osnabrück ist der 24-Jährige selbstverständlich gesetzt. Die Niedersachsen sind zwei Jahre nach ihrem Abstieg zurück in Liga zwei und dürften es schwer haben, sich in der Klasse zu etablieren. Für die Reckenfelder bedeutet das, dass sie gleich zum Saisonstart unter Druck stehen, auswärts punkten zu müssen. Dabei ist schwer vorhersehbar, was einen im Kegelcenter „Im Schütting“ erwartet: Mitunter haben die Bahnen durchaus ihre Tücken, während sie an anderen Tagen recht ergiebig sind. Beim letzten Aufeinandertreffen im Herbst 2021 verlor der SCR knapp mit 25 Holz. Dieses Ergebnis würde man dieses Mal nur allzu gern drehen.

Dreimal Platz ein für die SCR Kegler

Drei Siege und eine Niederlage gab es am letzten Bezirksliga-Spieltag für die Mannschaften 4 bis 7 der SCR-Kegler. Für zwei Reckenfelder Teams geht die Saison damit in die Verlängerung: Die 4. und 5. Mannschaft beendeten die Saison jeweils auf Platz eins in ihrer Staffel und qualifizierten sich damit für die Aufstiegsrunde zur Oberliga, die Ende April in Lippstadt ausgetragen wird.

Für Reckenfelds Vierte stand die Meisterschaft schon seit Wochen fest. Zum Abschluss gab es nun ein standesgemäßes 3:0 (25:11/ 2937:2654) gegen BW Ottmarsbocholt 2. Maria Schmedt (781 Holz) und Marcus Klaus (773) sorgten für die Top-Resultate an diesem Spieltag. Am Sonntag nun zog die 5. Mannschaft nach: Durch ein 3:0 (23:13/ 2941:2799) gegen RSK Versmold sicherten sich die Reckenfelder die Meisterschaft und die Playoff-Teilnahme. Helmut Kenning (763) und Hendrik Nytz (744) waren Reckenfelds Beste.

Die SCR-Sechste gewann zum Saisonabschluss mit 3:0 (19:16/ 2622:1983) bei der SG Münster/Borghorst 5 und schob sich damit noch auf den dritten Tabellenplatz vor. Pascal Zilske (694) stach aus einem geschlossenen Team heraus. Die 7. Mannschaft war beim 0:3 (11:25/ 2582:2924) bei BW Ottmarsbocholt erwartungsgemäß chancenlos.

Kamp-Lintfort steigt in die 1. Bundesliga auf – Der SC Reckenfeld wird Dritter

Es war der würdige Abschluss einer spannenden Saison: Die Kegler des SC Reckenfeld haben die Playoffs zur 1. Bundesliga als Dritter beendet. Den Aufstieg sicherte sich der SK Kamp-Lintfort, der nur am ersten Spieltag der Aufstiegsrunde ein wenig gewackelt hatte, danach aber mit den zweiten Plätzen in Reckenfeld und Langenfeld seiner Favoritenrolle gerecht wurde.

Bei ihrem Heimspiel ließen die Kamp-Lintforter zum Abschluss am Samstag nicht die Spur eines Zweifels aufkommen: Mike Mertsch (946 Holz) und Marvin Panneck (924) sorgten mit zwei absoluten Top-Zahlen frühzeitig für die Entscheidung. Dahinter aber lieferte sich der SCR einen packenden Dreikampf mit dem SKC Langenfeld/Paffrath und dem TSV Salzgitter. Michael Reisch, der ansonsten eine starke Aufstiegsrunde spielte, leistete sich ein paar Bauernfehler und kam so „nur“ auf 829 Holz. Danach aber trumpfte Andre Ahlers groß auf: Mit 918 Holz knackte er als einziger Gästespieler an diesem Tag die 900er-Marke und katapultierte sein Team damit auf Rang zwei, den Stefan Lampe anschließend trotz Rückenproblemen mit soliden 840 Holz verteidigte.

Andre Penz tat sich in seinem Durchgang anfangs etwas schwer, steigerte sich im weiteren Verlauf aber und rettete 797 ins Ziel – die schwächste Zahl aller Akteure an diesem Tag zwar, aber eben auch nicht abgeschlagen von der Konkurrenz. Dieter Stumpe (835) und Nick von Voss (841) sorgten schließlich dafür, dass der SCR mit 5060 Holz acht Holz vor Langenfeld (5052), aber fünf Holz hinter Salzgitter (5065) ins Ziel kam. Unterm Strich muss man feststellen, dass bei den Reckenfeldern zumindest an diesem Tag die Lücke zwischen Ahlers und dem Rest schlicht zu groß war. Ähnlich groß wie die zwischen „Ka-Li“ (5306 Holz) und den drei Playoff-Konkurrenten.