Das Fieber steigt, die Vorfreude ist riesig: Seit 40 Jahren wird beim SC Reckenfeld gekegelt, nun rollt die erste Bundesliga-Kugel. Mit einem Heimspiel gegen SK Mülheim beginnt am Samstag (14 Uhr) für den SCR ein neues sportliches Kapitel.
Mit den Spielern der KSG Tecklenburger Land ist zwar neben dem Zweitliga-Startrecht auch reichlich Bundesliga-Erfahrung nach Reckenfeld gewechselt. Gleichwohl bleiben vor dem Saisonauftakt viele Fragezeichen: Bieten die Bahnen am Wittlerdamm den im Kegelsport so wichtigen Heimvorteil? Was sind die Ergebnisse der Vorbereitung wert? Und wie ist die Konkurrenz aufgestellt?
„Ich hoffe, dass wir in dieser Saison nicht wieder gegen den Abstieg spielen, sondern das gesicherte Mittelfeld erreichen“, sagt Mannschaftssprecher André Ahlers. In der abgelaufenen Saison kämpften die Tecklenburgpr in den Playdowns um den Klassenerhalt – bis die Saison coronabedingt vor dem letzten Abstiegsrundenspiel abgebrochen wurde und der Verband entschied, dass es keinen sportlichen Absteiger geben soll. Dadurch ist die 2. Bundesliga Nord nun auf elf Teams angewachsen, von denen vier am Ende runter müssen. Platz sieben lautet also das Minimalziel – keine leichte Aufgabe. Denn natürlich fehlt so manchem Neu-Reckenfelder noch ein wenig Stabilität auf der neuen Heimstätte.
Ein gelungener Saisonstart könnte hier natürlich Sicherheit bringen – zumal Auftaktgegner Mülheim voraussichtlich eher zum Kreis der Abstiegskandidaten zu zählen ist. Große Zuversicht zieht Ahlers aus der Tatsache dass der Kader durch die Fusion breiter geworden ist: Mit Michael Reisch, der im Sommer vom KSC Laer wieder nach Reckenfeld gewechselt ist, hat man einen etablierten Zweitligaspieler dazu gewonnen. Und auch SCR-Youngster Jonas Müller soll fest zum Stamm der Ersten gehören. „Er kann sicher von unserer Erfahrung auch auswärts viel lernen“, sagt Ahlers. Und wer weiß: Mit Björn van Raalte und Udo Reinker hat der SCR noch zwei weitere Spieler in der Hinterhand, die über Jahre stets zu den Top-Scorern in der Westfalenliga zählten – der eine oder andere Zweitliga-Einsatz ist auch ihnen zuzutrauen. Als echte Verstärkung war eigentlich auch Stephan Rolfes fest eingeplant. Er wird allerdings aus gesundheitlichen Gründen bis auf Weiteres aussetzen.
Neben Ahlers, Müller und Reisch werden am Samstag Stefan Lampe, Dieter Stumpe und Michael Schlüter für den SCR ins Rennen gehen. Andé Verlemann und Bundesliga-Rekordspieler Werner Schmedt setzen aus.