Die Zweitliga-Kegler des SC Reckenfeld haben am zweiten Spieltag der Playoffs ihr Heimspiel pflichtgemäß gewonnen und dürfen weiterhin auf den Sprung in die erste Liga hoffen. Allerdings zeigte sich Favorit SK Kamp-Lintfort vom schwachen Auftritt vor einer Woche in Salzgitter gut erholt und brachte sich mit einer überzeugenden Leistung am Wittlerdamm in die nunmehr beste Ausgangsposition für die noch ausstehenden zwei Aufstiegsspiele.
Anfangs sah es zunächst so aus, als könnte der TSV Salzgitter mit den Kamp-Lintfortern mithalten und sich in der Tageswertung möglicherweise Platz zwei sichern, was Reckenfelds Chancen im Aufstiegsrennen deutlich verbessert hätte. Doch am Ende hatte „Ka-Li“ den längeren Atem und kam mit 5034 Holz hinter dem SCR (5172), aber vor Salzgitter (4918) und der SKG Langenfeld/Paffrath (4902) ins Ziel.
Seine Ausnahmestellung demonstrierte zu Beginn einmal mehr Andre Ahlers: Vier Vollengassen um die 125, die ersten drei Räumgassen jeweils knapp unter 100, und dann zum Abschluss überragende 125 Holz bei 15 Wurf Abräumen – Ahlers ist innerhalb eines guten SCR-Teams noch eine Klasse für sich, seine 916 Holz waren wieder einmal absolut erstligatauglich und die Basis für den ungefährdeten Reckenfelder Heimerfolg. Im Anschluss tat sich Jonas Müller zu Beginn zwar etwas schwer, biss sich aber nach einer schwachen 181er-Anfangsbahn ins Spiel und kämpfte sich auf solide 828 Holz.
Letzte Zweifel räumte dann aber Reckenfelds „Reserve“-Block aus: Andre Penz und Michael Reisch, die vor der Saison eigentlich für die 2. Mannschaft vorgesehen waren, die nun aber nach Michael Schlüters langfristigem Ausfall und durch Stefan Lampes anhaltende Rückenprobleme „oben“ gebraucht wurden, stellten eindrucksvoll unter Beweis, dass auf sie Verlass ist: Mit 872 Holz (Penz) und 883 Holz (Reisch) lieferten beide absolute Spitzenergebnisse ab. Wohl dem, der so eine Reserve hat!
So konnten es die Reckenfelder auch verschmerzen, dass der gesundheitlich leicht angeschlagen ins Spiel gegangene Dieter Stumpe nur auf schwache 784 Holz kam. Zumal man ja noch Nick von Voss in der Hinterhand hatte, der seine Heimstärke am Samstag mit 889 Holz einmal mehr eindrucksvoll unterstrich.
Kamp-Lintfort kam durch Mike Mertsch (875), Daniel Niesner (870) und Marvin Panneck (856) auf drei Top-Zahlen und fiel auch dahinter mit Ergebnissen zwischen 806 und 821 nicht deutlich ab. Bei Salzgitter bauten Detlef Karlstedt (869) und Andreas Twardowski (840) anfangs ordentlich Druck auf, hinzu kamen drei Zahlen zwischen 813 und 822 – zum Schluss dann aber schwache 758 durch Carsten Warnecke. Bei Langenfeld hielten José Perez (857) und Niklas Johanns (832) mit, die weiteren Ergebnisse zwischen 795 und 811 reichten am Ende aber – wie schon eine Woche zuvor in Salzgitter – nur zu Platz vier.
In der Tabelle liegt der SCR nach zwei Playoff-Spieltagen nun mit 9 Punkten vorn. Kamp-Lintfort belegt punktgleich Rang zwei – hat aber noch sein Heimspiel in der Hinterhand. Zwischen diesen beiden Mannschaften wird sich am Ende wohl der Aufstieg entscheiden. Salzgitter (7 Punkte) und Langenfeld (5 Punkte) folgen auf den Plätzen drei und vier.