Ein gutes halbes Jahr nach der Eröffnung der eigenen Vier-Bahnen-Anlage am neuen SCR-Domizil am Wittlerdamm kommen die Sportkegler mit einem weiteren Paukenschlag: In der nächsten Saison lassen sie die Kugel in der 2. Bundesliga rollen. Möglich ist das durch die Fusion mit der KSG Tecklenburger Land, dank der statt der bisher zwei dann sechs Mannschaften für den SC Reckenfeld an den Start gehen.
„Dass die Kegelabteilung zu einem Pressegespräch einlädt, ist meines Wissens nach noch nie vorgekommen“, leitete Frank Reinker, in der Abteilung für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, das Treffen mit Medienvertretern ein. „Aber ich denke, dass der Anlass das rechtfertigt.“
Dafür sprachen auch die Meldungen für 2020/2021, die er vorstellte. Mit sechs Mannschaften tritt der SCR im Spielbetrieb an, die Ligazugehörigkeit ergibt sich durch die Fusion mit der KSG:
SCR 1: 2. Bundesliga Nord
SCR 2 und SCR 3: Regionsliga Westfalen 1 und 2
SCR 4: Oberliga Westfalen 1
SCR 5 und 6: Kreisliga 1 und 2
Dass aus zwei SCR- und drei KSG-Teams nun sechs Mannschaften geworden sind, hat einen einfachen Grund: Zusätzlich sind noch ein paar Spieler aus Laer dazugekommen, die ebenfalls auf der Suche nach einer neuen Heimspielstätte waren.
Spielberechtigt für den SCR sind damit rund 40 Spieler, darunter auch eine Frau, im Senioren- sowie einer im Junioren- und zwei im Jugend-Bereich. Ausgetragen werden sämtliche Heimspiele auf der vereinseigenen Vier-Bahnen-Anlage.
Die war auch der Ausschlag gebende Grund, aus dem die KSG auf den SCR zukam. Denn durch die Schließung der Vier-Bahnen-Anlage in Lengerich, die zuletzt Heimat des Zweitliga-Klubs war, bestand akuter Handlungsbedarf. Und da lag eine Zusammenarbeit mit den Reckenfeldern auf der Hand. „Wir kennen die Jungs schon seit Jahren und wir haben mit großem Interesse verfolgt, wie sie hier eine Vier-Bahnen-Anlage hingestellt haben“, verriet der KSG-Vorsitzende Michael Schlüter. Er lobte die professionelle Arbeit des SCR und meinte: „Wir sind hier richtig gut aufgehoben.“ Das finden offenbar auch sämtliche KSGler: „Es gibt keinen Spieler, der nicht mitgekommen ist“, ließ Schlüter wissen.
„Solche Menschen liebe ich, die Nägel mit Köpfen machen“, zeigte auch der SCR-Vorsitzende Andrew Termöllen große Freude über den Zusammenschluss. Dass der nicht nur auf dem Papier stattfinden soll, untermauerte Schlüter: „Wer in der Zweitliga-Mannschaft spielt, entscheidet sich in der Vorbereitung“, kündigte er an. „Hier in Reckenfeld gibt es durchaus Spieler, die das Zeug dazu haben.“
KSG und SCR wollen also in eine gemeinsame Zukunft starten, auch bei der Nachwuchsförderung. „Das soll kein Strohfeuer sein, wir wollen etwas Langfristiges“, betonte SCR-Abteilungsleiter Simon van Raalte. Reinker ergänzte: „Es wäre super, wenn wir irgendwann wieder eine eigene Jugendmannschaft ins Rennen schicken könnten.“
Aber erstmal geht es zusammen ins neue Spieljahr, mit viel Manpower und großem Ehrgeiz. „Ich freue mich auf eine super Saison“, sagte Termöllen, „und dass hier ordentlich Trubel auf der Kegelanlage ist.“