Nun ist es also doch passiert: Nach neun Heimspielen mit makelloser Bilanz haben die Zweitliga-Kegler des SC Reckenfeld zu Hause ihren ersten Punkt abgegeben. Ausgerechnet im Spitzenspiel gegen CfK Rösrath leisteten sich die Reckenfelder einige unerwartete Aussetzer und konnten am Ende froh sein, ein ebenso knappes wie glückliches 2:1 (41:37/ 4860:4849) ins Ziel zu retten.
Vollkommen unbeeindruckt von der sportlichen Bedeutung der Partie präsentierte sich Youngster Jonas Müller: Der 24-Jährige setzte mit 852 Holz eine Marke, die am Ende niemand übertreffen sollte. Sein Blockpartner André Ahlers kämpfte sich auf ordentliche 829 Holz, blieb damit aber ein Holz hinter Rösraths Sven Habeth (830). Weil Ralf Hennes für die Gäste nur auf 767 Holz kam, standen unterm Strich immerhin 84 Holz Vorsprung.
Im Mittelblock begann dann das große Zittern: Während für Rösrath Thomas Habeth (820) und Thomas Zimmermann (797) solide Zahlen spielten, war Michael Reisch völlig von der Rolle und wurde nach 370 Holz zur Halbzeit ausgewechselt. Für ihn kam Björn van Raalte, doch auch ihm fehlte in dieser schwierigen Situation die Lockerheit, um eine große Aufholjagd einzuleiten, so dass das Zählwerk am Ende enttäuschende 740 Holz anzeigte. Es hätte zu diesem Zeitpunkt noch finsterer aussehen können, wenn nicht Michael Schlüter – bisher am Wittlerdamm eher ein Wackelkandidat – großartige 845 Holz rausgehauen hätte, womit er in der Endabrechnung zum Matchwinner avancieren sollte.
Denn im Schlussblock schmolz der ohnehin überschaubare Vorsprung von 52 Holz zusehends dahin. Weder Dieter Stumpe (799) noch Stefan Lampe (795) kamen richtig in die Gänge. Bei den Gästen pendelte sich Lars Kirschbaum (788) auf ähnlichem Niveau ein, während Dominik Schmitz mit starken 847 Holz die Reckenfelder mächtig ins Schwitzen brachte. Die mussten am Ende froh sein, dass Rösrath nicht alle drei Punkte mit nach Hause nahm.
Der SCR bleibt mit dem knappen Sieg zwar Tabellenführer. Die deutlich besseren Karten im Meisterschaftsrennen haben nun aber Rösrath und Blau-Weiß Sontra, das Samstag überraschend in Nordhorn gewann.
In der Westfalenliga verlor die SCR-Dritte bei Tabellenführer KSV Gladbeck glatt mit 0:3 (27:51/ 4530:4822). Der Gastgeber unterstrich seine Aufstiegsambitionen mit fünf Ergebnissen über 800, darunter überragende 850 Holz von Thomas Heimann. Auf Seiten des SCR überzeugten Marcus Klaus (781), Andre Verlemann (780) und Frank Attermeier (779).