Die Kegler des SC Reckenfeld mischen im Aufstiegsrennen zur 1. Bundesliga tatsächlich ernsthaft mit. Zum Auftakt der Playoffs in Salzgitter belegten die Reckenfelder am Samstag hinter dem Gastgeber den zweiten Platz und verbesserten damit ihre Ausgangsposition für die ausstehenden drei Runden. Mit etwas Glück hätte es für den SCR sogar noch besser enden können.
Dabei lief es für die Reckenfelder anfangs gar nicht so wie erhofft: Andre Ahlers, der während der Normalrunde in der Frühphase der Saison dem anspruchsvollen Geläuf in Salzgitter noch ganz starke 839 Holz abgetrotzt hatte, spielte dieses Mal zu verhalten und musste sich am Ende mit soliden 789 Holz zufrieden geben. Damit bewegte er sich auf einem Niveau mit Benjamin Schmitz (793 Holz) vom SKC Langenfeld/Paffrath sowie Dirk Henningsen (813) vom Heimteam TSV Salzgitter. Eindrucksvoll vorneweg marschierte hingegen Marvin Panneck (862) vom SK Kamp-Lintfort – der Favorit setzte sich damit frühzeitig ab. Doch erstaunlicherweise sollte dies für Kamp-Lintfort die einzige 800er-Zahl an diesem Tag bleiben: Mike Mertsch (761), Dennis Schmidt (738), Nils Eichenhofer (771) und Christian Prante (780) ließen in der Folge weitaus mehr Federn, als man es vom Liga-Primus erwartet hätte.
Dagegen lief es für den SCR nun immer besser: Jonas Müller (823) und Nick von Voss (806) zogen an “Ka-Li” vorbei und lieferten sich ein packendes Duell mit Langenfeld/Paffrath, das durch Kai Thomas (819) und José Perez (808) stark dagegen hielt. Gastgeber Salzgitter war zu diesem Zeitpunkt erwartungsgemäß enteilt: Jörg Brandenburg (891), Stefan Weber (847), Philipp Unger (866), Carsten Warnecke (795) und Detlef Karlstedt (830) schraubten das Mannschaftsergebnis auf 5042 Holz und brachten damit die obligatorischen vier Heimpunkte für die Niedersachsen souverän unter Dach und Fach. Dahinter aber wurde es dramatisch.
Michael Reisch spielte großartige 827 Holz und setzte sich damit deutlich von Langenfelds Dieter Thomas (741) ab. Nun lag Reckenfeld als Zweiter plötzlich 84 Holz vor den Rheinländern und sogar 113 Holz vor Top-Favorit Kamp-Lintfort. Doch der Vorsprung schmolz zusammen, weil Stefan Lampe immer noch mit Rückenproblemen zu kämpfen hatte und so nicht die nötige Länge in seine Würfe bekam. So musste er sich mit schwachen 722 Holz zufrieden geben, doch immerhin riss Langenfelds Niklas Johanns (749) auch keine Bäume aus. So ging für den SCR Dieter Stumpe mit 55 Holz Vorsprung auf Kamp-Lintfort und 57 Holz auf Langenfeld/Paffrath in den Schlussblock. Und dem Reckenfelder gelang es, seine Kontrahenten nicht davon ziehen zu lassen. Mit soliden 768 Holz brachte er sein Team auf insgesamt 4735 Holz. Dahinter lieferten sich Marcel Bernsee (794) und Patrick Springer (793) einen packenden Zweikampf um die Plätze drei und vier: In der Endabrechnung war wohl ein unerklärlicher Wurf in die falsche Gasse von Springer entscheidend: Acht Holz mussten dem Langenfelder abgezogen werden, wodurch sein Team (4703) mit drei Holz hinter “Ka-Li” (4706) zurückfiel. Andersrum wäre es wohl auch den Reckenfeldern lieber gewesen, denn dann lägen alle vier Teams nun gleichauf.
So aber hat Kamp-Lintfort nach dem ersten Playoff-Durchgang 6 Punkte auf dem Konto: 4 Punkte Vorgabe als Erster Normalrunde plus 2 Punkte als Drittplatzierter in Salzgitter. Dahinter folgen Salzgitter (1 Punkt Vorgabe + 4 Punkte in Salzgitter) und der SCR (2+3) punktgleich, Langenfeld (3+1) ist Vierter. Wenn der SCR nächsten Samstag sein Heimspiel am Wittlerdamm erwartungsgemäß gewinnt, könnte er die Führung in der Aufstiegsrunde übernehmen.